Die für den Neubau des Feuerwehrmagazins zur Verfügung stehende, bebaubare Grundfläche war ausserordentlich knapp. Dementsprechend wird die Anlage durch das Spannungsfeld zwischen funktionellen Anforderungen und Randbedingungen aus Topografie, Grundstückform und Erschliessung geprägt. Vier, ihrer Anforderung entsprechend ausgebildete Gebäudekörper wurden durch Ausnützung der natürlichen Geländeniveaux auf zwei Ebenen erschlossen. Eine achtachsige Halle, die die primären Einsatzfahrzeuge aufzunehmen vermag, ist mit dem entsprechend notwendigen Vorplatz in optimaler Lage frontal auf die Funkenstrasse ausgerichtet. Mit einem Achsmass von 4m entwickelt sie sich über eine Breite von 33m. Diese Halle wurde unterkellert, womit ein vom Retablierplatz ebenerdig erschlossener, großflächiger Lagerraum entstand. Seine nördliche Breitseite schließt der 24m lange Raum mit der von außen beschickbaren, automatischen Schlauchpflegeanlage ab. Eine zweite, nicht unterkellerte Halle mit zwei Doppelachsen und 16m Breite liegt am Brühlgässli. Sie nimmt an ihrer Rückfront das Palettenlager auf. Beide Fahrzeughallen werden durch Stahlfachwerkträger 20m stützenfrei überspannt. Sie sind in der Höhenlage um 3m versetzt und werden über ihre Torfront und ein Firstlichtband belichtet. Dadurch konnten die Nebenräume in einem Zwischenbau auf zwei Geschossen direkt angelagert werden. Auf der oberen Ebene, an zentraler Stelle, mit Ausblick in beide Hallen und über den zur Umgebung etwas abgeschirmten Retablierplatz, befindet sich die Einsatzzentrale. Es schliessen sich Büro-, Hygiene- und Nebenräume an. Darunter liegt eine grosszügige Werkstatt mit Einstellplatz für Kleinfahrzeuge und Druckflaschenabfüllstation. Auf der Südseite hinter Halle 2 schließt ein Annexbau an. Im Erdgeschoss bietet ein Theoriesaal 120 Personen Platz. Durch eine schalldämmende, mobile Trennwand kann er in zwei Räume unterteilt werden. Im Untergeschoss befinden sich Pikett- und Retablierräume. Durch ein Treppenhaus mit zweigeschossigem Foyer sind die vier Baukörper und die zwei Ebenen intern verbunden. Ein Haupteingang in diesem Bereich, ermöglicht auch die Nutzung des Saales durch Dritte. Im Obergeschoss des Annexbaus befindet sich eine 4½-Zimmer Wohnung. Die Baukonstruktion wurde grundsätzlich sichtbar gelassen: Wände in Beton, bzw. Zementstein-Sichtmauerwerk, Decken in Beton bzw. Stahltragwerk mit Unterdachplatten, Hallen- und Werkraumböden mit durchgehend fugenlosen, mechanisch schwer beanspruchbaren Hartbetonbelägen, Büro-, Theorie- und Nebenräume mit robusten Asphaltplatten. Strapazierfähige Konstruktionen in massiven Materialien prägen das Bild und garantieren auch bei harter Belastung lange Haltbarkeit. Haustechnischen Anlagen und Leitungen wurden weitestgehend sichtbar ausgeführt. Die zweckausgerichtete, kostengünstige Bauweise ermöglicht später jederzeit einfache Änderungs- und Ergänzungsarbeiten. Die Heizung erfolgt durch einen Gaskessel-Wärmepumpensystem mit Abgaswärmerückgewinnung. Die Hallen werden durch Luftheizapparate temperiert.
Adresse | Funkenstrasse 5 4800 Zofingen |
Bauherr | Stadt Zofingen |
Kubus nach SIA | 11784 m3 |
Projekt | 1988-89 |
Ausführung | 1990-92 |