Im Zuge der Belags- und Werkleitungssanierung der Altstadtgassen von Zofingen wurde eine zeitgemässe Neugestaltung gesucht. An der Natursteinpflästerung wurde festgehalten, allerdings wurden die verschiedenen Material- und Verlegearten vereinheitlicht.
Die Fahrgassen mit abgesetzten Trottoirs wurden zugunsten eines von Fassade zu Fassade durchgezogenen, einheitlichen Belags aufgelöst. Dadurch wirkt der Gassenraum heute bedeutend grosszügiger. Der Verzicht auf Trottoirs erweist sich in den Fussgängerzonen zudem benutzerfreundlicher. In der Gassenmitte wird das Meteorwasser in einer dem Gassenverlauf folgenden, leicht geschwungenen, aus Pflastersteinen ausgebildeten Wasserschale abgeführt. Das vorhandene Pflastersteinmaterial konnte wieder verwendet werden.
Für Gassenlokale wurden an geeigneten Stellen spezielle Flächen ausgeschieden. Herzstück der Umgestaltung ist der Bereich des „Rainli“. Hier wurde eine grosszügige Verbindung zwischen dem unteren Niveau der Vorderen Hauptgasse und dem höher liegenden Durchgang „Auf den Kellern“ eingefügt. Eine alte Stützmauer wurde von ihrem Geländer befreit, schräg vorbetoniert und um ein niedriges Brüstungsstück erhöht. Die breite Mauerkrone dient so als bequeme Sitzmöglichkeit. Parallel dazu wurde eine zweite, schräg abfallende Mauer gesetzt. Die dazwischen gelegte, gepflästerte Rampe verbindet nun die Hauptgasse schwellenlos mit dem Kirchplatz. Eine daneben gesetzte, grosszügige Freitreppe gewährleistet die entsprechende Kurzverbindung. Sie lehnt sich an einen sehr prominent in die Sichtachse der Gasse gesetzten Terrassenvorbau. Der Bereich ist zum Treffpunkt in der Altstadt geworden und dient in vielfältiger Weise als kleine „Arena“; er dient den Gewerbetreibenden als Bühne für Promotionsveranstaltungen; hier verbringen junge Menschen ihre Mittagspause; hier wird ein Schwatz gehalten und schliesslich entstand hier eine beliebte Restaurantterrasse.
Als zum Gassenraum gehörende Elemente wurden die neuen Stützmauern farblich auf die Pflastersteine abgestimmt. Schwarzzement und anthrazitfarbener Kies ergeben eine Betonmatrix, deren sandgestrahlte Sichtflächen eine homogene Farbe aufweisen. Hydrophobierung und Antigraffitibehandlung schützen die exponierten Flächen. Analog der Pflästerung sind die Treppenanlage und der Terrassenbelag mit Natursteinplatten aus Alpnacher Quarzstandstein ausgebildet. Speziell für die Zofinger Gassensanierung wurden auch Betonsitzbänke und –Poller entwickelt.
Während die übernommenen alten Bauten wie die „Kellernfront“, die Brunnenanlagen und dergleichen in der historischen Erscheinung und Machart fachgerecht restauriert wurden, erhielten die neuen Bauteile eine einheitliche und klare, reduzierte Formensprache in zeitgemäßer Materialisierung.